Fuellmich-Prozess – Cui bono?

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Fuellmich-Prozess – Cui bono?

Dieser Artikel beleuchtet schlussfolgernd, wer der wahre Nutznießer des sich scheinbar ewig hinziehenden Untreue-Prozesses gegen den ehemaligen Rechtsanwalt und Mitgründer des Corona-Ausschusses, Reiner Fuellmich, sein könnte und warum sich rund um den Prozess oftmals sehr seltsame Ereignisse abspielen, wie beispielsweise das Auftauchen eines vermeintlichen Geheimdossiers, das vermeintliche Herausschmuggeln einer Sprachnachricht aus dem Gefängnis mit anschließender Isolationshaft Fuellmichs oder das große Sicherheitsaufgebot am 16. Prozesstag.

Auch die offenkundig so schlechte Verteidigungsstrategie durch Fuellmich selber und seine Anwälte, kann nicht als gängige Rechtspraxis aufgefasst werden.

Wer wissen will, was ich damit meine, muss sich allerdings durch alle Transkripte [4][6][6][7][8][9][10][11][12][13][14][15][16][17] wühlen. Ich habe jeweils darauf hingewiesen, wenn Fuellmich oder seine Verteidigung wieder einmal das Gegenteil davon taten, was man von einer Verteidigung eigentlich erwarten würde. Sie KÖNNEN sich ohne die Kenntnis dieser kein Bild machen.

Weshalb ist Fuellmich angeklagt?

Anders, als es vielfach (auch von ihm selber) dargestellt wird, ist Reiner Fuellmich nicht wegen irgendwelcher politischer Aktivitäten angeklagt, sondern weil er Gelder aus einer Gesellschaft veruntreut haben soll, die anfangs den Corona-Ausschuss betrieb und damit viel Geld in Form von Spenden einsammelte. Diese Gesellschaft hatte vier Gesellschafter: Reiner Fuellmich, Viviane Fischer, Antonia Fischer und Justus P. Hoffmann.

Diese Gesellschaft wurde nie als juristische Person (GmbH, UG etc.) eingetragen und erhielt nie die Gemeinnützigkeit. Folglich gilt sie als GbR, womit jeder Gesellschafter das erwirtschaftete Einkommen (die Spenden) zu versteuern hat.

Reiner Fuellmich hatte sich aus den Einnahmen dieser Gesellschaft (den Spenden) ein Darlehen i.H.v. insgesamt 700.000 Euro auszahlen lassen. Darüber hinaus entnahm er monatlich eine Summe i.H.v. ca. 29.750 Euro, welche sich über den gesamten Zeitraum auf etwa 350.000 Euro summierte.

Diese Anschuldigungen hatte er (Fuellmich) auch nie bestritten. Er räumte sie u. a. bereits im September 2022 im Rahmen dieses Videos ein. In Bezugnahme auf das Darlehen teilte er mit, er habe es in seiner Immobilie geparkt und würde es im Rahmen deren Verkaufs liquidieren.

Die Entnahme der monatlichen Summen rechtfertigt er mit entsprechenden Supporttätigkeiten durch seine Angestellte Behn.

Hatte Fuellmich die Entnahmen zuvor den Spendern gegenüber bekannt gegeben?

Nein, ganz im Gegenteil. Fuellmich hatte immer wieder öffentlich beteuert, er würde (mit Ausnahme von Reisekosten) die Spendengelder niemals anrühren.

Was ist dann passiert?

Im Sommer 2021 gründeten er und Viviane Fischer eine weitere Gesellschaft, die den Corona-Ausschuss betreiben sollte. Den Spendern gegenüber wurde dieser Umstand aber nicht transparent genug bekannt gemacht. Aus ihrer Sich (der Sicht der Spender) „verschwanden“ nur auf einmal Antonia Fischer und Justus Hoffmann. Fuellmich spricht im Rahmen des Gerichtsverfahrens von „Nullnummern“, mit denen man nicht länger zusammenarbeiten wollte.

Im Sommer 2022 ging dem Corona-Ausschuss dann das Geld aus. In der Folge bat Viviane Fischer um Rückzahlung des Darlehens. Als diese Rückzahlung ausblieb, wurde ihr und auch Antonia Fischer sowie Hoffmann klar, dass etwas nicht stimmte.

Antonia Fischer und Justus Hoffmann stellten daraufhin Strafanzeige.

Reiner Fuellmich gab an, auf dem Weg in die USA in Mexiko gestrandet zu sein und richtete sich dort sein Leben ein. Seine Immobilie wurde verkauft und er erwartete die Verkaufssumme auf seinem Konto.

Der größte Teil des Geldes wurde jedoch vorher gepfändet, weil es u. a. auch Verbindlichkeiten gegenüber Marcel Templin aus einem früheren Darlehen gab. Fuellmich hatte sich rund 600.000 Euro aus Sammelklagegeldern geliehen, die nach seiner eigenen Aussage eigentlich für die Vorbereitung der Sammelklage selber bestimmt waren.

Hat er dieses Geld zurückgezahlt?

Nein, er hat das Geld nicht zurückgezahlt. Stattdessen hat er versucht, die Treuhänderschaft über das Darlehen selber zu erlangen, indem er die entsprechenden Mandate von Templin auf sich übertragen ließ. Er nutzte dazu einen Datenleck-Vorfall. Da die Mandanten allerdings mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts von dem Darlehen wussten, konnten sie die Tragweite ihrer Mandatsüberschreibung gar nicht erahnen.

Den staatsanwaltlichen Ermittlungen zufolge, hatte er das Darlehen über 700.000 Euro, das er vom Corona-Ausschuss erhielt, nicht zur Rückzahlung des vormaligen Darlehens benutzt, sondern privat verbraucht. Die Ermittlungen hatten ergeben, dass er damit u.a. zurückliegende Scheidungskosten beglich, die Schulden seiner Mutter tilgte und Gartenverschönerungen durchführte.

Warum behaupten dann so viele Leute, Fuellmich sitze unschuldig in Untersuchungshaft?

Wahrscheinlich, weil sie einfach die unbequemen Fakten ignorieren. Die meisten Menschen sind in der Lage, beliebige Fakten, die sie nicht sehen wollen, einfach auszublenden. Das haben wir in den Coronajahren zu Genüge erleben müssen. Hier ist es ganz ähnlich. Fuellmich ist „ein Guter„, „einer von uns“. Damit ist er unschuldig. Punkt!

Aber warum wird dann ein solch riesiges Verfahren aus einem vergleichsweise kleinen Untreuedelikt gemacht? Ist das nicht ein Indiz dafür, dass man Fuellmich politisch fertig machen will?

Und jetzt wird es interessant. WER genau macht denn diesen Untreueprozess zu einem solch großen Verfahren?

Die Kammer mit ihrem vorsitzenden Richter verfolgt nur das Interesse, keine Verfahrensfehler zu machen, damit das anschließende Urteil möglichst revisions- und berufungsfest ist. Daher hat sie sowohl der Staatsanwaltschaft, als auch der Verteidigung eine umfangreiche Beweisaufnahme mit ungewöhnlich vielen Zeugen zugebilligt.

Am 05. Mai wollte die Kammer das Verfahren zu seinem Ende bringen, schloss die Beweisaufnahme und gab einen Hinweisbeschluss ab. Das war am 13. Prozesstag. Seitdem wird das Verfahren von der Verteidigung geradezu verschleppt. Statt Schlussplädoyers zu halten, wurden Fristverlängerungen, neue Zeugenvernehmungen und schlussendlich Befangenheitsanträge gestellt.

Parallel dazu werden immer wieder neue „Skandale“ produziert. Zuerst taucht unvermittelt ein „Geheimdossier“ auf, dann wird eine „geheime Sprachbotschaft“ Fuellmichs aus dem Gefängnis „geschmuggelt“, womit man eine Zellendurchsuchung Fuellmichs und dessen Isolationshaft provoziert. Sein Verteidiger Miseré verkündet lieber in einem Bittel-Video, dass er Strafanzeige gegen den Richter gestellt habe, statt am 20.06. im Prozess zu erscheinen.

Seine Verteidigerin Wörmer gibt auch laufend Interviews und meldet sich dann – sehr kurzfristig – krank.

Zudem behaupten alle drei (also Fuellmich, Wörmer und Miseré) in völliger Ignoranz der Fakten, Fuellmich stehe aufgrund politischer Motive vor Gericht.

Das alles läuft über die reichweitenstarken Social-Media-kanäle Fuellmichs, die dadurch erst recht Zulauf bekommen.

Es gibt sich hier jemand richtig viel Mühe, das Verfahren viel viel größer erscheinen zu lassen, als es in Wirklichkeit ist.

Aber warum?

Nun, hier kann ich nur Vermutungen anstellen. Ich denke, es hat etwas mit diesem Thema zu tun. Empörung bringt Reichweite und Reichweite ist (genau genommen) eine moderne Währung. Viele der sogenannten „Aktivisten“ leben allein von Reichweite und den daraus resultierenden Spenden. Je mehr Reichweite, umso besser.

Wenn ich mir anschaue, wer in all den oben genannten „Skandalen“ im Zusammenhang mit diesem Prozess verwickelt war, stoße ich immer wieder auf Bittel.tv. Mit anderen Worten: Jeder Skandal macht sich bei Bittel.tv mittelbar oder unmittelbar in Reichweite bemerkbar.

Darüber sollte jeder einmal nachdenken.

Ich persönlich bin der felsenfesten Überzeugung, dass Reiner Fuellmich ein besseres Verfahren und ein milderes Urteil zu erwarten hätten, würden sich einige derjenigen, die sich als seine „Unterstützer“ bezeichnen, etwas mehr zurückhalten. Ihm wäre auch die Isolationshaft, Zellendurchsuchung und Leibesvisitation erspart geblieben, hätten seine „Unterstützer“ nicht laut trompetet, es sei ein Audiofile Fuellmichs (gewissermaßen) aus dem Gefängnis geschmuggelt worden. Ich hatte an dieser Stelle schon einmal darüber berichtet. Hinterher stellte es sich als banalen Telefon-Mitschnitt heraus. Wie gesagt. HINTERHER.

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