War das so geplant? Wie alle Widerständler pauschal zu Querdenkern wurden

War das so geplant? Wie alle Widerständler pauschal zu Querdenkern wurden

Dass die Mainstreammedien gerne Dinge verallgemeinern und mit möglichst eindeutigen Begrifflichkeiten kennzeichnen, ist ja allgemein bekannt. Das war auch in der Vergangenheit schon so, als der Feind noch Al Qaida oder ISIS (später dann „der IS“) hieß. Heute sind es die Querdenker – zumindest im deutschsprachigen Raum.
Und da kann man sich schon einmal die Frage stellen, wie aus einem, einst derartig positiv besetzten Begriff, plötzlich der Inbegriff des Terroristen werden konnte. Einst waren es Querdenker, die Lösungen fanden, auf die aber zumeist niemand hörte. Auch in diesem Spiegel-Bericht beklagt die Autorin, dass man die Querdenker nicht gehört habe.

Wie oder wann begann sich ein negatives Framing um diesen Begriff zu spinnen? Ab wann wurde der Querdenker „böse“? Und wie kam es überhaupt dazu? Was war der Zweck des Ganzen?

Um das herauszufinden, müssen wir ein paar Monate in der Zeit zurück reisen. Zu Beginn der Pandemie-Panik, erfand ein gewisser Arzt namens Bodo Schiffmann, die Querdenker-Bommel. Das war eine Kugel aus Alufolie, die an einem Band befestigt wurde. Man konnte sie sich umhängen oder, mittels Sicherheitsnadel, anstecken. Wir sprechen hier von der Zeit der sogenannten Hygienedemos im April des Jahres 2020. Damals war das Demonstrieren verboten und die Mitnahme eines Grundgesetzes oder ein unpassender Spruch auf dem T-Shirt während eines Spaziergangs, wurde als Demonstration gesehen. Damals nannte Schiffmann seine Erfindung „die alltägliche, anmeldungsfreie Demonstration“. Diese Hygiene-Demos wurden seinerzeit von Anselm Lenz, einem ehemaligen Journalisten der TAZ, dem wegen seiner Kritik zu den Grundrechtseinschränkungen gekündigt worden war, organisiert.
Bald jedoch wurden die Demoszene von jemand anderem übernommen und Lenz sollte nur noch eine untergeordnete Rolle in der Demoszene spielen: Michael Ballweg und seine Organisation „Querdenken.“ Ob Ballweg Namensanleihen bei Schiffmann nahm, oder sich auf frühere Bezeichnungen bezog, entzieht sich meiner Kenntnis. Fest steht allerdings, dass Schiffmann und Ballweg Pate standen bei der Namensgebung, die unserer Widerstandsbewegung später pauschal übergestülpt werden soll. Egal, ob Außerparlamentarische Opposition, Parteienbewegung, Journalismus….wenn man gegen die offizielle Politik fährt, ist man ein Querdenker.

Die Namensverallgemeinerung vollzog sich mehrheitlich im August 2020 und die den darauffolgenden Monaten. Querdenken 711 veranstaltete damals zwei riesengroßen Demonstrationen in Berlin, die von den Mainstreammedien nur mit allergrößter Müh und Not kleingeschrieben werden konnten. Ballweg suchte und bekam die Öffentlichkeit und Querdenker wurde zum verallgemeinerten Begriff. Nun war jeder Reichsbürger ebenso ein Querdenker, wie rechtsradikale Gruppierungen und auch der Familienvater von nebenan oder die alleinerziehende Mama, ist ein Querdenker, wenn er oder sie die Coronamaßnahmen kritisiert. Es gibt nur ein einziges Kriterium, dass darüber entscheidet, ob man ein Querdenker ist, oder nicht: Findet man nur ein einziges Haar in der politischen Suppe, ist man ein Querdenker. Nur wer alles supi findet, der ist keiner.

Es stellt sich nun natürlich die Frage, warum die Mainstreammedien so einfach alle in einen gemeinsamen (kriminellen) Topf werfen können. Was, zum Geier, haben Querdenker mit Reichsbürgern zu tun? Nun, einmal davon abgesehen, dass die (im August 2020 urplötzlich wachsende und erstarkende) Reichsbürgerszene tatsächlich versucht hatte, die Querdenkendemos zu kapern und als billiges Transportmittel für ihre eigenen, verqueren Phantasien zu missbrauchen, waren es Michael Ballweg und Ralf Ludwig selber, die den Grundstein dafür legten. Halt….Moment….wer ist jetzt noch gleich Ralf Ludwig? Ralf Ludwig war der Mitgründer von Widerstand2020, welcher, nachdem er diese (in Zusammenarbeit mit Schiffmann) erfolgreich abgewickelt hatte, zum „Querdenken-Anwalt“ mutierte.

Am 15.11.2020 laden die „Querdenken-Chefs“ Michael Ballweg und Ralf Ludwig Mitglieder der Bewegung aus ganz Deutschland zu einem „geheimen“ Treffen nach Saalfeld in Thüringen ein. Ziel und Ort der Versammlung ist die „Hacienda Mexikana“. Die Eingeladenen denken sich nichts dabei, kommen in großer Zahl und nehmen in dem Restaurant Platz. Was dann passiert, könnte glatt zum Lachen einladen, wenn es nicht so traurig wäre. König Peter betritt den Raum. Es handelt sich um den bekannten und mehrfach schon verurteilten Reichsbürger Peter Fitzek, den Ober-Reichsbürger wenn man so will. Er sei der König von Deutschland, erklärt er den, mehrheitlich, geschockten Teilnehmern und man befände sich derzeit im seinem Königreich. Nachdem er einige Zeit über längst vergangene Verfassungen und Reiche philosophiert und auch die Vermutung geäußert hatte, die Veranstaltung könne ggf. schon unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehen, geht die Tür auf und die Polizei stürmt den Laden. An diesem Tag wird die Querdenken-Szene unter Beobachtung des Verfassungsschutzes gestellt und die Medien zerreißen sich die Mäuler [1] [2] [3] Querdenken (und Querdenker) wurden erfolgreich diskreditiert.

Was zunächst noch als grenzenlose Dummheit hätte gelten können, wird im Vorfeld der Demo zum 01.08.2021 endlich etwas klarer. Es war kein „Schnellschuss aus der Hüfte“, keine undurchdachte Kurzschlusshandlung. Dem Ganzen ging eine lange Planungszeit voraus. Wie aus einer geleakten Email hervorgeht, standen Ballweg und Fitzek schon seit mindestens dem 28.10.2020 in regem Austausch. Ballweg selber war seit dem 03.11.2020 gar „Staatsangehöriger des Königreichs Deutschland“ geworden. [1]

Bei der Betrachtung all jener Kleinigkeiten und nicht ganz so kleinen Kleinigkeiten, die mit der Zerstörung und Behinderung des Widerstands durch immer wieder jene gleichen Integrationsfiguren des Widerstands einher gehen, kann man eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass wir es hier mit kontrollierter Opposition zu tun haben.