Fuellmich-Prozess – was niemandem auffällt

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Fuellmich-Prozess – was niemandem auffällt

Der Untreuprozess gegen Dr. Reiner Fuellmich schlägt medial hohe Wellen. Es sind hierbei in erster Linie die sogenannten „alternativen“ oder „freien“ Medien, die nicht müde werden, über den Fuellmich-Prozess zu berichten. Oftmals werden daraus aber einseitige, parteiische und fast peinliche Berichte, die beinahe einen sektenartigen Charakter haben. Viele Details kann man ihnen nicht entnehmen.

Anders ist dies bei einer einzelnen Prozessbeobachterin, die sich tatsächlich die Mühe macht, nicht nur jeden Prozesstag zu besuchen, sondern auch handschriftlich nahezu jedes Wort, das dort gesprochen wird, zu transkribieren und anschließend auf Youtube zu verlesen.

Da dabei wirklich nahezu jedes Wort zum Tragen kommt, kommen auch Dinge ans Tageslicht, die scheinbar von der Öffentlichkeit nicht zur Kenntnis genommen werden oder deren Tragweite nicht erkannt werden.

Hier ist ein solcher Fall:

Ca. ab 17:55 gibt die Prozessbeobachterin, Antonia Fischers Aussage wider. Ich gebe diese nun sinngemäß wider.

Demnach habe Fuellmich sie und weitere Anwälte bereits im April 2020 wegen der Sammelklage angesprochen und zu einem Team zusammengeschweißt. In diesem Team war auch der Bielefelder Rechtsprofessor Dr. Martin Schwab, und zwar in beratender Funktion. Dieses Team habe sich dann u. a. auch getroffen, um den Corona-Ausschuss ins Leben zu rufen. Wolfgang Wodarg habe noch Viviane Fischer dazu gebracht.

Daraus lassen sich nun folgende Schlussfolgerungen ableiten:

  1. Die Sammelklage war lange vor dem Corona Ausschuss ins Leben gerufen worden.
  2. Die Sammelklage-Gruppe war das Kern-Gründungsteam des Corona-Ausschusses.
  3. Viviane Fischer gehörte nicht zu diesem Team und war wohl eher eine Außenseiterin.
  4. Prof. Dr. Marin Schwab war beratend in dieser Sammelklage tätig; einer Sammelklage, von der alle seriösen Anwälte sagten, dass sie juristischer Unfug sei. Warum hat er das offenbar nicht erkannt und den anderen davon abgeraten?

Bisher war ich immer davon ausgegangen, das Gründungsteam des Corona Ausschusses sei durch Wolfgang Wordarg zusammengestellt worden und Fuellmich habe lediglich die Gunst der Stunde genutzt, um dort Werbung für seine Sammelklage zu machen. Doch augenscheinlich war es genau andersherum. Zuerst kam die Sammelklage, für die Fuellmich ein Team zusammentrommelte – dann erst sollte dieses Team (oder Teile davon) den Corona-Ausschuss gründen. Wodargs Tätigkeit bestand demnach lediglich darin, Viviane Fischer hinzuzusteuern.

Bei der Pressemitteilung zur Gründung des Corona-Ausschusses und auch bei den späteren Sitzungen wirkten Dr. Justus Hoffmann und Antonia Fischer eher wie die Außenseiter des Teams. In Wirklichkeit aber war wohl Viviane Fischer die wahre Außenseiterin.

Meine Mutmaßungen:

Möglicherweise wurde der Corona-Ausschuss nur oder hauptsächlich ins Leben gerufen, um eine Werbeplattform für die Sammelklage zu haben. Ein Indiz dafür ist, dass Fuellmich bereits in der oben verlinkten Pressekonferenz über praktisch nichts anderes spricht. Seine Rede, die fast 3/4 der gesamten Pressekonferenz einnimmt, klingt wie eine Werberede für die Sammelklage. Er lügt auch ganz offensichtlich, als er die jüngere Vergangenheit beschreibt. In Wirklichkeit war er offenbar längst in Deutschland und bereitete die Sammelklage vor. Nein, falsch – nicht die Klage, sondern das Team und das Anwerben von Mandanten.

Der Corona-Ausschuss entwickelte sich dann aber zu einem einträglicheren Geschäft als die Sammelklage selber. Und so behielt man dann wohl beides bei.

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