Ralph T. Niemeyer – Wagenknechts Ex macht jetzt Werbung für die Reichsbürger
Er ist im Moment in aller Munde. Ralph T. Niemeyer. Dieser „Teufelskerl“ ist doch glatt nach Russland geflogen, um dort diplomatische Beziehungen zu hochrangigen Diplomaten aufzunehmen,. und zwar im Namen einer deutschen Exilregierung.
Wie bitte?
Das alles erinnert mich fürchterlich an die Zeit eines gewissen Wolfgang Ebel, der auch Kanzler einer sogenannten kommissarischen Reichsregierung war. Mit ihm und solchen wie ihn fing damals alles an mit der Reichsbürgerszene. Erste diplomatische Außenbeziehungen wurden dann ganz schnell zu Sealand geknüpft. Nein, nicht Neuseeland, sondern zu dieser halb verfallenen Plattform vor der englischen Küste, die sich einst zum Fürstentum ausgerufen hatte (die aber ansonsten niemand ernst nahm).
In einem Interview mit dem Youtube-Sender Infrarot, der praktisch ein Nachfolger des gesperrten Kanals RT deutsch ist, nimmt Niemeyer nun Stellung zu seinem Tun.
Nein, er sei absolut kein Reichsbürger, sagt er. Er habe mit dem Kaiserreich absolut nicht s zu tun und wolle auch keinen neuen Kaiser. (Das, nur so am Rande, wollen die meisten anderen Reichsbürger auch nicht. Anm. d. Verfassers).
Dann legt dieser „Nichtreichsbürger“ los und fordert das, was Reichsbürger schon seit Ewigkeiten fordern: Einen Friedenvertrag (ich kann’s schon nicht mehr hören), eine verfassungsgebende Versammlung und was sich da sonst noch alles alles im Fundus der Reichsbürger befindet. Der einzige Unterschied zwischen ihm und dem Reichsbürger auf der Straße, ist seine Eloquenz. Er brüllt seine Forderungen nicht pöbelhaft in die nächstbeste Kamera, sondern gibt sich weltmännisch, erfahren, ja diplomatisch. Doch im Kern ist Ralph T. Niemeyer nichts anderes, als ein Reichsbürger. Bei ihm könnte ich mir allerdings gut vorstellen, dass er sehr wohl versteht, wie haltlos solche Forderungen sind, wenn man sich nicht gleichzeitig ein Instrument schafft, um sie umzusetzen. Wenn das zutrifft, dann ist Ralph T. Niemeyer ein V-Mann, ein Agent der anderen Seite.
Denn was er tut, ist nicht mehr und nicht weniger, als uns allen das einzige Instrument zu nehmen, das schon einmal in greifbarer Nähe gewesen ist und dann von seinen eigenen Initiatoren zerstört wurde. Die Rede ist von nichts anderem, als die Übernahme der legislativen (gesetzgebenden) Macht durch eine gewählte Widerstandspartei. Erst dann kann auch all das, was die Reichsbürger fordern, umgesetzt werden.
Doch stattdessen gibt Niemeyer auf die Nachfrage, was man denn jetzt tun könne, den Rat, man solle auf die Straße gehen. Na, und dann? Ich habe bisher noch keinen Demonstranten dabei beobachten können, wie er Gesetze machte.
Ralph T. Niemeyer versteht es meisterhaft, seinen Mummenschanz als echte Politik zu verkaufen. Momentan lässt er den Glanz russischer Politiker auf sich scheinen, damit es aussieht, als habe das, was er verzapft, wenigstens halbwegs Hand und Fuß. Nein, das hat es nicht! Niemeyer verfolgt damit nur zwei Zwecke:
- Er will alle Widerständler zu Nichtwählern machen. Dann wählen ausschließlich nur noch die Regimetreuen.
- Er will vom eigentlichen Geschehen ablenken und den Widerstand in eine trügerischen Hoffnung halten. Er, Ralph T. Niemeyer, wird’s schon richten. Macht euch mal keine Gedanken. Schaut einfach nur hin.