Marsch der Zombies – Warum sich so viele Menschen irrational verhalten

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Marsch der Zombies – Warum sich so viele Menschen irrational verhalten

Angesichts des augenscheinlich irrationalen Verhaltens der Mehrheit in der Bevölkerung, stellen sich viele Menschen die berechtigte Frage, nach dem Warum. Warum nehmen so unglaublich viele Menschen eine gentechnische Behandlung in Kauf, deren Nebenwirkungen, offen und vor aller Augen, mehr und schlimmere Nebenwirkungen hat, als die Krankheit, vor der sie eigentlich schützen soll? Und warum tun sie das auch noch, nachdem offenbar wurde, dass diese Behandlung gar keinen Schutz bietet? Und warum in aller Welt rennen sie trotz dieser Erkenntnisse noch immer der nächsten und übernächsten Spritze hinterher? Ist das nicht völlig unlogisch? Ja, das ist es zwar, doch die Fragestellung müsste eigentlich anders lautet: In wieweit lassen sich Menschen überhaupt von ihrem Verstand leiten?

Homo Sapiens bedeutet wörtlich übersetzt „vernunftbegabte Gattung“. Das impliziert das Vorhandensein von Ratio und unterscheidet uns Menschen von allen anderen Spezies auf diesem Planeten. Nun könnte man annehmen, dass wir uns in jeder Lebenslage dieser Ratio bedienten, um Entscheidungen in unserem Leben zu treffen. Leider ist dem nicht so. Denn die Evolution tauschte unsere Instinkte nicht einfach durch Vernunft aus, sondern setzte die Vernunft gewissermaßen oben drauf. Tatsächlich werden wir von drei „Ratgebern“ gesteuert, das ist zum Einen die Vernunft, zum Zweiten der Instinkt und zum Dritten eine gewisse Konditionierung.

Würde unser menschliches „Betriebssystem“ von einem Programmierer betrachtet, so würde er die Vernunft als Variablen bezeichnen, den Instinkt als Konstanten und die Konditionierung als kleine Programmschnipsel, die von außerhalb auf Basis der Vernunft und des Instinktes bereits angelegt wurden und zum Abruf bereit stehen. Wichtig zum Verständnis ist, dass Instinkte nicht veränderlich sind. Sie sind wie sie sind – gewissermaßen ein fester Teil unserer Programmierung.

Doch warum haben wir die überhaupt? Es handelt sich um Überbleibsel aus einer Zeit, als wir Instinkte zum Überleben brauchten. Heute brauchen wir sie eigentlich nicht mehr; ja, sie stehen uns sogar im Weg, doch ganz so schnell ist die Evolution nun einmal nicht. Und wie auch andere Teile von uns, die wir eigentlich nicht mehr benötigen (etwa das unterste Paar Rippen) schleppen wir unsere Urinstinkte noch viele viele Generationen mit uns herum. Sie beeinflussen nicht nur unsere Sexualität (etwa bei der Partnerwahl), sondern steuern unser Verhalten in fast allen Lebenslagen.
Wer das nicht glauben mag, für den habe ich einen eindrucksvollen Beweis: Fahre Achterbahn! Was passiert, wenn Du Achterbahn fährst? Dein Herzschlag erhöht sich, Dein Blutdruck steigt, Du bekommst Schweißausbrüche. Und danach? Du fühlst Dich irgendwie high. Diese Reaktionen entstehen, weil einer Deiner Urinstinkte (der Fluchtinstinkt) mit Deinem Verstand kämpft und der Verstand die Oberhand behält. Dein Instinkt schreit LEBENSGEFAHR, während Dein Verstand, kühl und analytisch, das tatsächliche Risiko überschlägt, Für und Wider gegeneinander abwägt und am Ende seine Empfehlung FÜR die Fahrt ausspricht. Du fährst. Das jedoch lässt Deinen Urinstinkt völlig unbeeindruckt. Er bereitet Dich auf eine lebensbedrohliche Situation vor, schüttet Fluchthormone aus, erhöht den Blutdruck und sorgt für eine bessere Durchblutung Deiner Extremitäten. Ganz gleich, wie sehr Du Dich auch bemühst – Du KANNST ihn nicht abschalten. Wenn Du ihn allerdings überstrapazierst indem Du 5,6 oder gar 10 Fahrten hintereinander machst, dann erlahmt er mit der Zeit.
Warum macht er das? In früheren Zeiten rettete uns dieser Instinkt, dieser Automatismus einer Fluchtvorbereitung, das Leben. Vielleicht nicht jedem einzelnen, doch es brachte unsere Spezies als Ganzes durch die Evolution, bis zum heutigen Tag, da er eher lästig ist.

Was aber nun veranlasst diese Massen zu einem derartig gruseligen und irrationalen Gleichschritt, der bis zur Vernichtung der eigenen Existenz reichen kann?

Es ist der Herdentrieb.

Anders, als beispielsweise Tiger oder Krokodile, waren wir Menschen immer Herdentiere. Nur in einer ausreichend großen Gruppe war unser Überleben gesichert und auch nur dann, wenn niemand den Fortbestand der ganzen Gruppe gefährdete. Mit anderen Worten: Die Herde garantiert das Überleben meiner Spezies und ich bin dafür verantwortlich, dass die Herde überlebt. Dazu ist es erstens unbedingt notwendig, sich völlig lückenlos in die Herde zu integrieren und auf gar keinen Fall aus der Reihe zu tanzen, sowie zweitens, einem Leittier, einem Alphatier oder Anführer zu folgen. Ohne Anführer gäbe es keine schnellen, koordinierten Aktionen, etwa bei der Jagd, der Verteidigung oder der Flucht.
Doch der Herdentrieb geht noch weiter. Er erstreckt sich nicht nur auf mein eigenes Handeln, sondern auch auf das Handeln der anderen Herdenmitglieder. Ich fühle mich also nicht nur genötigt, mich selber so gut wie irgend möglich in die Herde zu integrieren, sondern ich bewerte auch permanent das Verhalten der anderen in Bezug auf ihre Integration. Wer sich nicht ausreichend integriert oder gar völlig aus der Reihe tanzt, den muss ich mit Nachdruck integrieren oder aus der Herde absondern.

Und wie auch schon etwas weiter oben gezeigt, so greift auch der Herdentrieb ganz tief in die chemische Trickkiste. Je nachdem, wie „gut“ ich meine Sache mache, werde ich entweder mit Dopamin belohnt oder mit Adrenalin bestraft. Je mehr ich dem Urinstinkt Folge leiste, um so mehr Belohnung widerfährt mir; je mehr ich mich ihm widersetze, um so mehr gerate ich unter Stress.

Ganz besonders schwer wird es nun für Menschen mit einem erhöhten Harmoniebedüfnis, für Menschen mit vermindertem Selbstwertgefühl oder für solche, die über eine verminderte Fähigkeit zur Ratio verfügen. Sie werden sich IMMER für die Belohnung entscheiden und somit dem Herdentrieb nachgeben, insbesondere auch, weil sie nicht nur hormonell belohnt werden, sondern auch Bestätigung durch die Gruppe erfahren. „Gut gemacht“, heißt es – leider auch dann, wenn rein gar nichts Gutes an der Handlung zu finden ist, da sie bar jeder Vernunft ist.

Und nun einmal etwas sehr Ketzerisches:

Ich bin Mitglied der Partei dieBasis und trage auch die meisten ihrer Grundideen. Echte Basisdemokratie kann und wird es in unserer Gesellschaft jedoch niemals geben und zwar aus den oben genannten Gründen. Denn was würde passieren, wenn wir die politischen Strukturen auflösen und allen Menschen ein gleichwertiges Recht auf Mitbestimmung an jeder Entscheidung geben würden? Würden sie ihre Entscheidungen auf Basis von Vernunft fällen? Würden sie die rationalen Argumente Für oder Wider einer Entscheidung sorgfältig gegeneinander abwägen und einen vernunftbasierten Schluss daraus ziehen?

Nein, das würden sie leider nicht!

Vielmehr würde die Mehrheit der Menschen instinktiv nach einem oder mehreren Anführern suchen und ihre gesamte Stimmgewalt deren Ideologien zur Verfügung stellen. Wohin das führt, sehen wir momentan überdeutlich. Echte Basisdemokratie würde den eigentlichen Entscheidungsträgern nur die Möglichkeit geben, sich aus der persönlichen Verantwortung zu ziehen.

Wollte man eine Mitbestimmung aller Menschen, so müsste man zuerst sicherstellen, dass deren Stimmen nicht missbraucht werden können.

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