Fuellmich-Prozess – Transkript des 34. Prozesstages
Dies ist ein Transkript des folgenden Videos:
Ich habe mir die allergrößte Mühe gegeben, es so leicht lesbar wie möglich zur Verfügung zu stellen. Anmerkungen meinerseits habe ich farbig abgesetzt.
Von allen „Prozessbeobachtern“ gibt einzig Nicole Wolf den Prozess neutral und weitgehend vollständig wider. Vielen Dank dafür an dieser Stelle.
Start:
Ich berichte heute von Prozesstag 34, den 25.10.2024.
Keine Veränderung an der Anzeigetafel.
9:05 Uhr Tobias Pohl betritt den Gerichtssaal.
9:09 Uhr Die Staatsanwaltschaft kommt herein, die Herren John Recha und ein junger Mann, vermutlich ein Referendar.
9:16 Uhr Edgar Siemund kommt herein.
9:29 Uhr bittet Pohl die Protokollantin um etwas. Die Protokollantin verschwindet kurz im Hinterzimmer, kommt wieder heraus und bittet Pohl und Siemund ins Hinterzimmer, in welchem sie sich vermutlich mit der Kammer über etwas abstimmen. Kurze Zeit später kommen sie wieder heraus und nehmen ihre Plätze ein.
9:33 Uhr Reiner Fuellmich wird wie gewohnt in Handschellen hereingeführt. Ich verzichte zur besseren Les- und Hörbarkeit auf die akademischen Grade der Erwähnten und berufe mich darauf, dass meine hier geschilderten Beobachtungen einzig auf meiner persönlichen Wahrnehmung beruhen.
Der Vorsitzende erklärt, Wörmer habe sich krankgemeldet. Ein entsprechendes Attest würde sie nachreichen. Sie habe außerdem erklärt, sie hätte im gestrigen Gespräch mit Fuellmich erfahren, dass dieser bei sich einen grippalen Infekt vermute. Der Vorsitzende habe in der JVA angerufen, die JVA habe erklärt, dass der Angeklagte heute Morgen nichts dergleichen gesagt habe.
Der Vorsitzende bittet Fuellmich, sich dazu zu äußern. Fuellmich antwortet, er habe gestern mit Wörmer telefoniert und erklärt, er habe Halsschmerzen und Schwindelgefühle. Die Beamtin, welche ihm normalerweise seine Blutdrucktabletten gebe – welche er nehme, weil er ja sonst keinen Sport treiben könne – habe ihm heute die Blutdrucktabletten verweigert. So sei es zu einem Streit gekommen. Fuellmich habe ihr Körperverletzung vorgeworfen. „Solchen Menschen würde ich nichts über meinen gesundheitlichen Zustand sagen“, so Fuellmich weiter.
Der Vorsitzende erklärt, er sei heute Morgen vor dem Transport in das Gericht von zwei Herren begleitet worden, Herrn I. K. und einem Herrn, dessen Namen er sich nicht mehr erinnere. Diesen beiden hätte Fuellmich auch nichts gesagt. Außerdem habe er heute Morgen normal geduscht. Fuellmich erwidert: „Natürlich dusche ich.“
Der Vorsitzende fragt: „Wie fühlen Sie sich?“ Fuellmich antwortet: „Angeschlagen.“ Der Vorsitzende fragt: „Sind Sie in der Lage, der Hauptverhandlung zu folgen?“ – „Nicht wirklich“, antwortet Fuellmich. Der Vorsitzende fragt: „Auch für kurze Zeit nicht?“ – „Für fünf Minuten wird’s gehen“, antwortet Fuellmich.
Der Vorsitzende fragt, ob die Staatsanwaltschaft eine Stellungnahme abgeben wolle. Diese verneint.
Der Vorsitzende erklärt, die Kammer ziehe sich kurz zur Beratung zurück. 9:37 Uhr
9:42 Uhr Die Kammer kehrt zurück. Der Vorsitzende erklärt, die Kammer könne den Gesundheitszustand Fuellmichs nicht verifizieren. Es wäre wünschenswert, wenn man eine ärztliche Einschätzung bekommen könnte, dies könne man nun jedoch nicht umsetzen. Folglich wird die Hauptverhandlung unterbrochen.
Fortsetzung am Dienstag, den 29.10., 9:15 Uhr.
Na, da sind wir aber mal gespannt. Mit dem 34. Prozesstag wurde jedenfalls wieder einmal ein Verhandlungstag vollkommen sinnlos vergeudet. Wer jetzt sagt: Um Himmels Willen – wieso gibt es so viele Prozesstage wegen eines simplen Untreuedeliktes… hier ist die Antwort. Weil Fuellmich und die Verteidigung das Verfahren absichtlich verschleppen.
Wer einen schnellen Abschluss will, schenkt Fuellmich einfach keine Aufmerksamkeit mehr.
Bis zum nächsten Mal.