Fuellmich-Prozess – die Verteidigung dreht völlig frei

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Fuellmich-Prozess – die Verteidigung dreht völlig frei.

In dem Verfahren gegen den ehemaligen Rechtsanwalt und Mitgründer des Corona-Ausschusses, Reiner Fuellmich, der aktuell wegen des Verdachts der Untreue vor Gericht steht, kommt es immer wieder zu neuen Stilblüten. Besonders sein Kölner Verteidiger, Dr. Christoph Miseré sorgt in regelmäßigen Abständen für tiefe Einblicke in die Gedankenwelt jener Rechtsanwälte, die doch eigentlich dafür sorgen sollen, dass ihr Mandant geringstmöglich bestraft wird, letztendlich aber nichts anderes tun, als das Verfahren künstlich zu verschleppen.

Seitdem der Richter im Mai 2024 seinen Hinweisbeschluss verkündet und die Beweisaufnahme geschlossen hatte, gehört zu dieser „Taktik“ auch das penetrante Pochen auf immer weitere Zeugen. U.a. wollte man Viviane Fischer noch einmal im Zeugenstand vernehmen, welche jedoch zuvor schon an drei Prozesstagen ausführlich ausgesagt hatte; man wollte ihren Ehemann vernehmen, diverse „Kumpel“ von Fuellmich und… ja und auch den Bielefelder Rechtsprofessor Martin Schwab.

Letzteren schaffte man dann auch nach etlichen Versuchen, zum 23.08.24 vor Gericht zu laden. Kaum war die Zeugenvernehmung abgeschlossen, verkündete Verteidiger Miseré über Facebook, Schwab habe die unverzügliche Freilassung Fuellmichs gefordert. Wie er darauf kommt… keiner weiß es. Schließlich war er während der Zeugenvernehmung live im Gerichtssaal und konnte hören, was Schwab sagte. Nichtsdestoweniger Übernahmen die Fuellmich-Fans diese Aussage unreflektiert und behaupteten, Schwab habe Fuellmichs Freilassung gefordert. Das Ganze wurde x-fach über die sozialen Netzwerke verbreitet.

Wer Miseré dann letztlich steckte, dass Schwabs Aussage seinen Mandanten keineswegs entlastet, sondern vielmehr stark belastet hatte… auch das weiß keiner so genau. Jedenfalls schwenkte Miseré irgendwann um die Baerbock’schen 360° und forderte nun öffentlich, die Coronamaßnahmenkritiker (gemeint ist wohl die Widerstandsbewegung) möge „auf Schwab verzichten“. Man solle „sich nicht verarschen lassen“.

Das offenbart einen gewissen Hang zur Selbstjustiz. Weil Schwab nicht in der gewünschten Art und Weise ausgesagt hat, soll er jetzt aus den Reihen der Coronamaßnahmenkritiker ausgeschlossen werden. Als Strafe sozusagen.

Fuellmich selber unterstellt Schwab seither, er würden „den Kopf in den Sand stecken“. Mit anderen Worten: Er würde die Wahrheit beschönigen.

All dem würde die Staatsanwaltschaft nicht nachgehen, weshalb hier seitens der Staatsanwaltschaft eine Strafvereitelung im Amt vorliege. Schwab wisse all das, aber er würde den Kopf in den Sand stecken wegen seiner drei „Zöglinge“ in Berlin.

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In gewisser Weise offenbart das die Denkweise Fuellmichs und auch die seiner Verteidiger. Offenbar hatte Fuellmich auf einen Freundschaftsdienst gehofft, hatte erwartet, Schwab würde erzählen, was für ein toller Mann Fuellmich doch sei, wie grundehrlich er doch wäre und dass er sich nie vorstellen könne, dass dieser honorige Mann auch nur daran denken könnte, Geld zu veruntreuen.

Doch Schwab blieb bei den Fakten. Und die Fakten – man kann das nicht oft genug wiederholen – belasten Fuellmich nun einmal.

Fuellmich und Miseré behandeln seine Aussage nun wie einen Verrat und sind persönlich beleidigt. Hätte Schwab nicht wenigstens hier und dort einmal etwas zugunsten Fuellmichs beschönigen können? Es ist die Denkweise eines juristischen Laien, nicht die, eines Volljuristen.

In Erinnerung gerufen werden muss in diesem Zusammenhang auch, dass es weder Gericht noch Staatsanwaltschaft waren, die Schwab hören wollten. Es war die Verteidigung und somit Fuellmich wohl letztendlich selber. Doch ihm muss doch bewusst gewesen sein, dass es nicht gut für ihn ausgehen würde, wenn sich Schwab strikt an der Wahrheit und an Tatsachen orientiert.

Zu hoffen, Fuellmich und sein Verteidigerteam würde irgendwann aus den Fehlern lernen, scheint mir vergeblich. In kaum einer anderen Gruppierung werden menschliche Schwächen derart offensichtlich. Fuellmich hat sich eine regelrechte Sekte aufgebaut, die in ihrer eigenen Realität lebt und für die Tatsachen keine Rolle spielen. Man nennt dieses Verhalten auch „Minoritätskonformität“. Ganz gleich, welcher Humbug auch verbreitet wird – er wird kritiklos geglaubt und als Beweis für Fuellmichs Unschuld gewertet. Das obige Beispiel, das aber nur eines von vielen ist, zeigt dies überdeutlich.

Es ist dies übrigens auch der Grund, warum ich mich dem Fall überhaupt widme. Das Verhalten der Fuellmianer ist zwar ein Extremfall, aber es kann als Beispiel dafür genommen werden, was in dieser Widerstandsbewegung fundamental schiefläuft. Solange dieses Problem nicht vollständig gelöst ist, wird es keine Zukunft in diesem Land geben, die ich meinen Kindern wünschen würde.

Die Menschen müssen endlich anfangen, mit ihrem Verstand (und ausschließlich mit diesem), statt ihrem Bauch zu denken. Bauchentscheidungen haben wir nicht nur den Corona-Gleichschritt und Ideologiehörigkeit zu verdanken, sondern auch, dass wir keine sinnvollen Maßnahmen ergreifen, um dieses Kasperltheater endlich zu beenden, obwohl die Lösung praktisch nackt vor unseren Augen herumtanzt und uns wild zuwinkt.

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