Steuerung ohne Steuermann – der Reaktanz-Effekt

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Wie steuert man eigentlich ganze Bevölkerungsschichten? „Über die Medien“, werden Sie jetzt wahrscheinlich sagen. Und damit haben Sie zweifellos recht. Doch das Thema ist komplexer, als Sie denken.

Immer mehr Menschen haben längst verstanden, dass die Medien ein gewaltiges Instrument zur Beeinflussung großer Bevölkerungsteile darstellen. Besonders ab 2020 wurde dies überdeutlich. Damals einigten sich die sogenannten Mainstream-Medien auf die Darstellung einer Realität, die stark von der tatsächlichen Realität abwich; sie kolportierten Opfer, die es gar nicht gab, und beschworen so eine nicht wirklich existierende Gefahrenlage herauf, um die darauf folgenden, politisch inszenierten, drastischen Maßnahmen rechtfertigen zu können.

Und der Coup gelang. Die allermeisten Menschen glaubten, was sie in den Medien erfuhren, und nahmen daher selbst die hanebüchensten Maßnahmen klaglos hin.

Diejenigen, die das Spiel durchschauten, wandten sich insofern von den Medien ab, als sie diese entweder gar nicht mehr (bewusst) konsumierten oder deren Aussagen pauschal als falsch klassifizierten. Damit – so glaubten sie – wären sie nicht mehr steuerbar. Der Begriff des „Schlafschafes“ machte die Runde. Damit waren Menschen gemeint, die diesen Schritt nicht vollzogen hatten und somit alles für bare Münze nahmen, was ihnen von den Medien präsentiert wurde.

Seither geht es vielen Menschen hauptsächlich darum, andere „aufzuwecken“, d. h. ihnen die Falschheit der Medienberichte bewusst zu machen. Doch bei genauerer Betrachtung müssen wir feststellen, dass auch jene, die sich für „aufgewacht“ halten, in Wirklichkeit ebenfalls „ferngesteuert“ werden – und zwar von den gleichen Medien, die sie entlarvt zu haben glauben.

Wie sie das tun und was man unternehmen kann, um nicht Opfer von Manipulation zu werden, erfahren Sie hier.

Der Reaktanz-Effekt

Stellen Sie sich vor, ich weiß genau, dass Sie mir nicht glauben. Und dennoch kenne ich einen Weg, wie ich Sie trotzdem (oder gerade deshalb) steuern kann. Glauben Sie nicht? Ist aber so! Ich mache mir einen psychischen Reflex zunutze, der jedem Menschen innewohnt – den Reaktanz-Effekt.

Erstmals beschrieben wurde der Reaktanz-Effekt 1966 von Jack W. Brehm, einem amerikanischen Sozialpsychologen.

Brehm formulierte die „Reaktanz-Theorie“ in seinem Werk:
Brehm, J. W. (1966): A Theory of Psychological Reactance. New York: Academic Press.

Darin stellte er Folgendes fest:

  1. Menschen haben ein Bedürfnis nach Handlungsfreiheit.
  2. Wird diese Freiheit eingeschränkt (z. B. durch Verbote, Zwang, Druck, Manipulationsversuche), entsteht ein motivationaler Zustand der Reaktanz. Entscheidend dafür ist allein das Gefühl oder der Glaube, in seiner Freiheit eingeschränkt zu sein.
  3. Dieser Zustand äußert sich im Wunsch, die Freiheit wiederherzustellen.
  4. Je stärker die Einschränkung empfunden wird, desto intensiver die Reaktanz.

Wer vom Reaktanz-Effekt betroffen ist, reagiert in typischer, leicht vorhersehbarer Form:

  • Das Verbotene trotzdem tun (klassisches „jetzt erst recht“).
  • Abwertung der Quelle (z. B. Autoritätsperson oder Institution wird kritischer gesehen).
  • Aufwertung der bedrohten Option („gerade das Verbotene ist besonders attraktiv“).
  • Aggression oder Widerstand gegen die Einschränkung.

Na, erkennen Sie sich bereits wieder? Haben Sie nicht fast täglich das Gefühl, Sie müssten „jetzt erst recht“ die AfD wählen? Oder das BSW unterstützen? Bewerten Sie nicht die Originalquelle Ihrer Information – die zumeist nach wie vor aus den Mainstream-Medien besteht – bewusst negativ und ziehen deren Wahrheitsgehalt in Zweifel?
Ist Ihnen die Meinungsfreiheit heute, da sie offensichtlich so sehr bedroht ist, nicht wichtiger, als sie es früher war?

Sind Sie sich wirklich sicher, dass dieses Empfinden nicht das Ergebnis einer geschickten Manipulation ist? Falls Sie glauben, Sie würden sich frei entscheiden, irren Sie leider.

Drei Komponenten der Steuerung

Um Sie zu einem geplanten Verhalten zu veranlassen, bedarf es nur dreier Komponenten:

1. Eindruck wachsender Einschränkung der Freiheit
Sie müssen den stetig steigenden Eindruck gewinnen, dass man Sie in Ihrer Freiheit einschränken will. Sie erfahren also von Gesetzen wie dem Demokratiefördergesetz oder dem Selbstbestimmungsgesetz. Sie werden Zeuge, wie Politik und Justiz immer härter gegen jeden vorgehen, der sich nicht im politisch gewollten Sinne äußert. Sie beobachten den „epischen Kampf“ zwischen Elon Musk, dem „ultimativen Streiter für die Meinungsfreiheit“, und der EU, die eben diese Meinungsfreiheit mit großem Druck einzuschränken versucht.

Diese Erlebnisse lösen in Ihnen den Reaktanz-Effekt aus. Die Frage ist nur noch: Wie kanalisiert man ihn so, dass Sie dennoch genau das tun, was vorgesehen ist?

2. Einheitliches Feindbild
Sie bekommen ein einheitliches Feindbild des Regimes präsentiert. Eine Organisation, die scheinbar alles verkörpert, was das Regime verachtet. Die Medien lassen keinerlei Zweifel daran, dass es sich dabei um den „Level-Endgegner“ handelt – das ultimative Böse aus Sicht des Regimes.

Da Sie psychologisch reaktant reagieren, ist Ihre Reaktion leicht vorhersehbar: Sie werden diesen vermeintlichen Gegner des Regimes mit all Ihren Kräften unterstützen.

3. Ständige Erinnerung und Empörung
Nun müssen Sie nur noch in sehr kurzen, wiederkehrenden Abständen daran „erinnert“ werden, was Sie „zu tun haben“. Dazu verhält sich das Regime bewusst so, dass Sie sich über sein Verhalten empören müssen. Werden beispielsweise junge deutsche Frauen in Freibädern Opfer sexueller Belästigung durch Migranten, so entwirft man einfach eine Kampagne, in der davor gewarnt wird, Migranten könnten Opfer sexueller Belästigung durch deutsche Frauen werden. Schon ist Ihre Aufmerksamkeit bei 100 %. Sie empören sich (planmäßig und wie vorgesehen) und beschließen, diese Ungerechtigkeiten durch Wahl des „Level-Endgegners“ zu beenden.

In der Kognitionsforschung nennt man das erste Phänomen „psychologische Reaktanz“, das zweite „Verfügbarkeitsheuristik“ und das dritte „Durchbrechen der Wahrnehmungsschwelle“ bzw. „Mere-Exposure-Effekt“. Über die beiden letzteren wird es noch separate Beiträge geben, da sie zu weit vom aktuellen Thema wegführen würden.

Wichtig ist nur, dass Sie verstehen: Sie gehen keineswegs unmanipuliert und ungesteuert durchs Leben. Ihre Entscheidungen sind nicht das Ergebnis eigener Überlegungen, sondern vielmehr das Resultat einer sehr perfiden, aber geschickten Manipulation.

Dass Sie als politisch unzufriedener Mensch all Ihre Hoffnungen in der AfD (oder ersatzweise das BSW) setzen, ist weder Zufall noch rational begründet. Es ist Teil eines Plans, der Sie ebenso einkalkuliert wie die Wähler der Grünen.

Um aus diesem Dilemma herauszukommen, müssen Sie von Ihren eigenen Überzeugungen zurücktreten und ausschließlich die reinen Fakten betrachten. Denken, nicht fühlen! Analysieren, nicht glauben. Und dann müssen Sie anerkennen, was Ihnen Ihre Ratio sagt – egal, ob es Ihnen gefällt oder nicht.

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